Am 20. März wurde unserer 1. Vorsitzenden, Dekanin i.R. Frau Sieglinde Ganz-Walther, im Rahmen einer Feierstunde der Ehrenring der Stadt Frankenthal verliehen. Diese Auszeichung wird nur einmal im Jahr verliehen. In der Feierstunden wurden Ebenfalls Ehrennadeln und der Nathan-Nathan-Preis der Stadt Frankenthal verliehen. Die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft machte den Anfang der Feier.
Die Rede von Oberbürgermeister Martin Hebich zur Verleihung des Ehrenrings dokumentieren wir nachfoglend:
»Frau Sieglinde Ganz-Walther wird heute der Ehrenring für das Jahr 2022 verliehen. Sie, sehr verehrte, liebe Frau Ganz-Walther braucht man in Frankenthal eigentlich gar nicht mehr vorstellen. Wir alle haben „unsere“ Dekanin in nur zu guter Erinnerung. In den zwanzig Jahren, in denen Sie nicht nur die protestantische Kirche, sondern auch das politische und gesellschaftliche Leben in unserer Stadt mitgeprägt haben, war für Sie, wie Sie einmal geäußert haben, Ihr Amt stets eine Chance, die Menschenfreundlichkeit Gottes erlebbar zu machen. Und den Menschen nahe, gerade auch denen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, waren Sie immer. Anlässlich Ihrer Verabschiedung habe ich schon einmal eine Anekdote erzählt, die vielleicht besser als viele Worte ausdrückt, auf welche Weise viele Menschen in dieser Stadt Sie erleben und kennenlernen durften: Mitten im Lockdown, in der Pandemie, haben Sie sich mit Ihrer Gitarre auf den Weg gemacht, frei nach dem Motto: „Wenn die Menschen nicht in die Kirche kommen können, dann komme ich eben zu den Menschen und spiele Lieder am Gartenzaun“. Diesem Grundsatz, nah bei den Menschen zu sein, sind Sie auch nach Ihrem Ausscheiden aus dem Amt der Dekanin treu geblieben: Immer noch engagieren Sie sich, wie seit Jahren, als Vorsitzende des Diakonissenvereins für die Seniorinnen und Senioren in dieser Stadt. Es schmälert Ihre persönlichen Verdienste sicher nicht, wenn ich sage, dass Ihre heutige Würdigung zugleich eine Anerkennung für den gesamten Verein bedeutet, zu dessen vielfältigen Aktivitäten übrigens nicht zuletzt auch die Ausbildung weiterer Ehrenamtlicher im Bereich der Seniorenbegleitung gehört.
In Frankenthal haben Sie sich zudem bereits seit 1999 im Jugendhilfeausschuss engagiert und sind außerdem schon lange im Beirat des Fördervereins für jüdisches Gedenken aktiv, der die Erinnerungsarbeit hier vor Ort fördert und sich gegen rechtsextremistische und populistische Tendenzen ausspricht. Für all das und für Vieles mehr, dessen Aufzählung den heutigen Rahmen sprengen würde, darf ich Ihnen danken und Ihnen nun Ehrenring überreichen.«
Wir gratulieren Frau Ganz-Walther sehr herzlich!